Wer hat diesen Sommer schon Marmelade gekocht? Scones passen perfekt dazu. Diese nicht zu süßen Gebäckstücke reichen die Briten gern zum Afternoon Tea, dick bestrichen mit Erdbeermarmelade und Clotted Cream, einem Milchprodukt zwischen Sahne und Butter. Cream Tea heißt das in den Grafschaften Devon und Cornwall, Südengland.
Den besten Cream Tea hatten Markus und ich nach einer Tageswanderung durchs Dartmoor bei orkanartigem Wind. Völlig erledigt stolperten wir in ein winziges Café neben der Kirche in Okhampton. Es war kurz nach fünf, also bestellten wir Cream Tea. Der Tea kam in einer großen bauchigen Kanne und war so stark, dass wir ihn mit dem dazu gereichten heißen Wasser verdünnen mussten. Die Besitzerin des Church Court Cafe hatte die Clotted Cream selbst gemacht, genau wie die Erdbeermarmelade. Ich weiß nicht, ob es nur an unserer Erschöpfung lag aber das war die beste Mahlzeit nach einer Wanderung ever.
Scones sind leider nicht immer so gut. Falsch zubereitet oder zu lange gelagert, werden sie steinhart, bröselig und bäh. Backt man sie aber selbst und isst sie frisch aus dem Ofen, sind sie innen wunderbar samtig und außen mürbe. Jedenfalls nach dem Rezept von Yvette van Boven aus dem Buch „homemade“. Daraus habe ich schon viele, viele leckere Dinge gekocht: selbst gemachter Käse, eingeweckte Rote-Bete-Salat, Artischockensalat mit Walnüssen, Irisches Sodabrot, selbst gemachte Gnocchi und immer wieder Scones.
Der Teig besteht aus nur wenigen Zutaten und ist im Nullkommanichts zusammen geknetet. Dann noch kreisrund ausstechen, 15 Minuten in den Ofen schieben und man hat in weniger als einer halben Stunde ein perfektes Sonntagsfrühstück oder ofenwarmes Gebäck für den Kaffeeklatsch, wie der Afternoon Tea bei uns im Rheinland heißt.
Da es bei uns leider keine gute Clotted Cream zu kaufen gibt und meine Versuche, sie selbst herzustellen, bisher kläglich gescheitert sind, streiche ich Butter oder Crème fraîche auf die Scones und dann Marmelade. Und zwar nicht nur Erdbeere, sondern alle möglichen Sorten.
Falls Scones übrig bleiben: In einer Papiertüte oder einem Brotbeutel aufbewahren und am nächsten Tag toasten oder kurz im Backofen aufwärmen. Einfrieren funktioniert auch.
Zutaten für ca. 10 Scones: 450 g Mehl, 1 Päckchen Backpulver, 125 g kalte Butter, 50 g Puderzucker, eine Prise Salz, 150 g Buttermilch (plus etwas mehr zum Bestreichen)
Und sonst: ein Förmchen oder ein Glas mit ca. 5 cm Durchmesser zum Ausstechen, Backblech, Backpapier
Zuerst: Backofen auf 220°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen und bereit stellen
Sieben: Mehl und Backpulver mischen und in eine große Schüssel sieben, Puderzucker darüber sieben, Prise Salz dazu geben
Krümeln & kneten: Die kalte Butter würfeln und in die Schüssel geben. Mit kalten Fingern (Hände unter eiskaltes Wasser halten) schnell die Butter in das Mehl kneten, bis eine krümelige Masse entsteht. Dann die Buttermilch dazu gießen und alles flott zu einer geschmeidigen Teigkugel verkneten.
Ausstechen: Die Teigkugel zu einer ca. 2 cm dicken Scheibe platt drücken und mit dem Glas oder einem Förmchen die Scones ausstechen und aufs Backblech setzten.
Backen: Die Scones mit Buttermilch bestreichen und in ca. 15 Minuten goldgelb backen. Kurz abkühlen lassen und noch warm essen.
Einwandfreies Rezept: so leckere frische Scones wie diese haben wir in England nicht bekommen!
Ich bin auch immer wieder begeistert, wie schnell die fertig sind und wie lecker. Bessere habe ich bisher nur bei Conny in St. Monans im Smokehouse gegessen.
Hmmm, lecker, Scones gab es auch am Samstag zur Geburtstagsfete – schade, dass Ihr nicht dabei wart!
Auf bald am niederen Rhein,
Vanessa
Ich hab ja ein Herz für Scones und Lemon Curd… muss unbedingt beide Rezepte von dir dazu ausprobieren 🙂
@angie: Huch, das hab ich noch nie zusammen gegessen. Warum eigentlich nicht? Super Idee!