Mit zerkratzten Armen, Dornen in den Fingern und Spinnen in den Haaren kehrten Ina und ich zurück aus der Brombeerhölle – eine wilde Hecke, so groß wie ein Wäldchen. Bis zu Dornröschen sind wir nicht vorgedrungen. Aber immerhin konnten wir gut ein Kilo wilder Brombeeren pflücken.
Brombeermarmelade war früher der einzig wahre Brotaufstrich für mich. Mein Opa hatte eine Hecke im Garten. Die war gar nicht garstig. Aber um richtig gute Marmelade zu kochen, gingen er und meine Mama immer auch wilde Beeren pflücken.
Aus der Brombeerhölle könnte man vermutlich ganz Deutschland mit Marmelade versorgen, hätte man einen dornenresistenten Schutzanzug. Aber ich freue mich erst mal über ein paar Gläschen.
Brombeermarmelade muss für mich kernlos sein. In einem Winter, ich ging noch in die Grundschule und war sehr unflexibel in Sachen Brote, ist uns die Selbstgemachte ausgegangen. Die Gekaufte mit Kernen war eine absolute Enttäuschung und ich stieg auf Honig um.
Mittlerweile mag ich Marmelade und Gelees aus allen möglichen Früchten. Aber selbst gemachte kernlose Brombeermarmelade ist immer noch das Größte.
Hier das Rezept:
Zutaten: ca. 1 kg Brombeeren, ca. 500 g Gelierzucker 1:2 (Naturata)
Was noch? Durchschlag/Flotte Lotte/Passiersieb, großer hoher Topf, Holzlöffel, Schaumkelle, Litermaß, Waage, genug (sterile) Gläser mit Schraubverschluss für ca. 1 Liter
Zuerst: Brombeeren waschen,mit ca. 100 ml Wasser ganz langsam zum kochen bringen und weichkochen (ca. 15 Minuten).
Passieren: Die weichen Brombeeren durch ein Sieb streichen. Saft und Mark auffangen. Ich versuche immer die maximale Ausbeute zu bekommen, entsprechend lange dauert diese Prozedur. Wenn ich denke, da kommt nichts mehr raus, löse ich Kerne noch mal mit einem Schluck Wasser auf, schütte sie zurück und streiche sie noch mal durchs Sieb – da kommt noch eine Menge Mark raus.
Sterilisieren: Gläser und Deckel in einen Topf stellen, mit Wasser füllen, dass alles bedeckt ist, Deckel drauf und zum Kochen bringen. Wenn Gläser und Deckel zehn Minuten gekocht haben, den Herd ausstellen. Die Gläser erst kurz vorm Befüllen aus dem Wasser nehmen.
Abmessen: Das Volumen des Brombeermarks abmessen, in einen Topf geben und Gelierzucker im Verhältnis 1:2 zugeben (z.B. 500 g Zucker auf 1 Liter Mark).
Aufkochen: Alles langsam und unter regelmäßigem rühren zum Kochen bringen. Bevor die Masse richtig kocht, nimmt man schon mal die sterilen Gläser und Deckel aus dem heißen Wasser (mit Grillzange) und stellt sie auf ein Küchentuch. Sie dampfen dann von selbst trocken.
Abschöpfen: Falls Schaum entsteht, mit einer Schaumkelle abschöpfen.
Kochen: 4 Minuten sprudelnd kochen lassen.
Gelierprobe: Ein paar Tropfen aus dem Topf auf einen kalten Teller geben und schauen, ob sie fest werden. Wenn ja, die Marmelade einfüllen, wenn nein, noch mal ein bis zwei Minuten weiter kochen, Gelierprobe wiederholen.
Einfüllen: Marmelade in die Gläser gießen. Einen schmalen Rand freilassen und sofort mit den Deckeln verschließen. Ich stelle die Gläser ein paar Minuten auf den Kopf, weiß aber nicht warum. Meine Mama macht das nie.
Beschriften: Sobald die Gläser abgekühlt sind, Sorte, Monat und Jahr drauf schreiben, sonst kommt man irgendwann durcheinander.
Haltbarkeit: Ich versuche 1:2 Marmelade innerhalb eines Jahres aufzubrauchen. Wir haben aber vor kurzem Pflaumenmarmelade gegessen, die schon älter als ein Jahr war. Sie schmeckte einwandfrei. Ich verlasse mich bei Marmelade absolut auf Geruch und Geschmack. Was merkwürdig riecht oder nicht mehr schmeckt, muss weg. Verschimmeltes sowieso.
Ohja…das kenne ich. Brombeersträucher geben ihre Früchte nicht soo gern her – aber ich will sie auch immer haben. Sie sind einfach soooo lecker….
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Hab noch einen schönen Tag,
Christina
Selbst gemachte Marmelade ist schon was feines 🙂
Das ist bestimmt ein morgendlicher Genuss mit dieser Marmelade … Lecker.
Gruß,
Jens