Der Luxus selbst gemachter Marmelade

Ein Tweet von @missesdelicious, ein Seufzer zum Frühstück, ein Kaffeeklatsch und eine Diskussion: Manchmal liegt ein Thema wie Marmeladenduft in der Luft. Und um Marmelade geht es auch.

Es begann mit einer Diskussion darüber, dass das Einkaufen so komplex geworden ist. Was ist wirklich drin? Reicht das EU-Biosiegel oder werden da Früchte aus China verarbeitet? Darf man Produkte von Riesenkonzernen wie Nestle oder Unilever kaufen? Wie weit weg ist regional? Gibts das auch in fairtrade? – tausend Fragen, so viel Auswahl, so verwirrende Angaben auf den Produkten. So viel, was man als Verbraucher vorher wissen muss, weil man der Verpackung nicht trauen kann.

Aber bei Marmelade muss ich nicht lange grübeln. Ich greife ins Vorratsregal und weiß: Da stecken die besten Früchte aus Papas/Freundens/Nachbars Garten drin, lecker selbstgemacht eben. Gutes Gefühl.

Ein paar Tage später folgte ein Kaffeeklatsch, bei dem selbst gemachte Marmelade auch ein Rolle spielte. Zwei Marmeladengläser wechselten den Besitzer und wir verabredeten uns zum Chutneykochen im Sommer – schön!

Am Sonntag beim Frühstück mit Marmelade aus der Brombeerhölle, Jostabeermarmelade und Holunderbeergelee hab ich zwischendurch mal geseufzt: „Selbst gemachte Marmelade ist einfach wunderbar.“

Ein paar Stunden später las ich dann den dazu passenden Tweet von Nicki und dachte: „Ja, das stimmt. Es ist Luxus.“

Und Luxus kann so einfach sein: Macht Marmelade! Ihr werdet es nicht bereuen.

Gute Gründe:

  1. die reifsten und leckersten Früchte aussuchen
  2. die Größe der Gläser wählen (je kleiner die Gläser, desto mehr Abwechslung)
  3. entscheiden, wie süß die Marmelade wird
  4. bestimmen, was reinkommt und was nicht
  5. Freunde beschenken

Außerdem sind Marmelade und Gelee wirklich einfach herzustellen und der Zeitaufwand hält sich in Grenzen – in einer Stunde ist man mit allem durch.

Zum Anfreunden, und weil die Beeren- und Kirschsaison noch eine Weile dauert, hier ein Rezept für Blutorangengelee. Danke an Nicki von deliciousdays für die Idee.

 

Das Blutorangengelee schmeckt nach ein paar Tagen Ruhezeit am besten. Ich finde es  ganz wunderbar. Markus auch – das erste Glas ging weg wie nichts. Wir sind jetzt auch nicht mehr ganz so traurig, dass die Erdbeer und Sauerkirsch Marmeladenvorräte schon aufgebraucht sind.

Zutaten: 1, 2 Kilo Blutorangen und 1 Zitrone haben bei mir 600 ml Saft ergeben, Gelierzucker 1:2 (Naturata)

Und sonst: Gläser mit Schraubdeckel für ca. 800 ml Gelee, Kochtopf, Schaumlöffel

Zuerst: Blutorangen und die Zitrone auspressen, Saft abmessen und mit dem Zucker in einen Topf geben. 30 Minuten stehen lassen, damit sich der Zucker auflösen kann.

Gläser sterilisieren: saubere Gläser und Deckel in einen großen Topf stellen, mit kochendem Wasser so weit auffüllen, dass die Gläser komplett im Wasser stehen, Herd einschalten und Zehn Minuten bei geschlossenem Deckel Kochen lassen. Dann Platte ausschalten. Gläser und Deckel (am besten mit einer Grillzange) rausholen, abtropfen lassen und auf ein sauberes Geschirrtuch stellen. Das restliche Wasser verdampft.

Kochen: Die Zucker-Saftmischung langsam und unter Rühren zum Kochen bringen. Sprudelnd 3 Minuten kochen. Falls Schaum entsteht, mit einem Schaumlöffel abschöpfen.

Gelierprobe: Nach drei Minuten ein bisschen Gelee auf einen kalten Teller tropfen. Wird er schnell fest, ist das Gelee fertig, wenn nicht, noch mal zwei Minuten kochen lassen und erneut die Gelierprobe machen. Ich mag Gelee lieber fließend als fest. Wer gern stichfestes Gelee isst, lässt es lieber ein paar Minuten länger kochen.

Einfüllen: Das flüssige Gelee zügig in die Gläser füllen, Deckel fest aufschrauben (Küchenhandtuch zu Hilfe nehmen – heiß!)

Fertig.

Übervaleska

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