Mousse au Chocolat ohne Ei und Sahne? Nur mit Schokolade und Wasser? Das kann doch nicht funktionieren. Und wenn doch, dann schmeckt sie sicher nicht. Aber wenn es funktionierte und sie schmeckte und man statt Wasser Espresso nähme…
Ich kann nur sagen – die Mousse schmeckt fantastisch! Hätte ich nicht gedacht. Die Zubereitung erfordert außer Schokolade (70 Prozent) und Wasser/Espresso noch Eiswürfel und ein bisschen Fingerspitzengefühl. Gelesen habe ich davon in meiner kulinarischen Lieblingskolumne „How to make the perfekt …“ von Felicity Cloake in der Online-Ausgabe der Britischen Tageszeitung „The Guardian“.
Erfunden hat diese Technik ein französischer Wissenschaftler namens Hervé This, der die chemischen und physikalischen Prinzipien des Kochens erforscht. Geschmolzene Schokolade verrührt man mit Wasser und schlägt die Masse über einem Eisbad mit dem Schneebesen auf.
Klingt einfach und schnell. Ist es auch, wenn man zwei knifflige Momente bei der Zubereitung meistert:
- Schokolade mit Wasser/Espresso mischen. Im ersten Versuch habe ich zum Schokoladeschmelzen einfach den heißen Espresso über die Schokolade gegossen und sie wurde körnig. Vermutlich war der Espresso zu heiß und die Reihenfolge falsch. Also habe ich den Espresso kalt werden lassen, die Schokolade dazugegeben und unter Rühren über einem heißen aber nicht kochenden Wasserbad geschmolzen. Das hat gut funktioniert.
- Die flüssige Schokolade über dem Eisbad aufschlagen. Rührt man zu lange, dann wird die Masse körnig, zäh und klebrig. Aber kein Problem: Einfach noch mal kurz aufs warme Wasserbad setzen, verflüssigen, wieder aufs Eisbad setzten und diesmal nicht zu lange schlagen. Sobald die Masse die Konsistenz von halbgeschlagener Sahne hat, ist die Mousse fertig. Im Kühlschrank wird sie noch etwas fester.
Die Mousse schmeckt genial schokoladig und natürlich nach Espresso. Sie ist samtig und fluffig, außerdem vegan und garantiert frei von Salmonellen. Traditionelle Mousse au Chocolat kommt bei mir trotzdem weiterhin auf den Tisch – egal ob nur mit Ei, nur mit Sahne, mit beidem oder gar mit Butter. Ich mag sie alle.
Zutaten für vier bis sechs Portionen: 100 g Schokolade (unbedingt 70-Prozentige nehmen ), 100 ml Espresso/Kaffee (kann man mit 1 EL Cognac, Whisky, Likör verfeinern), 1 TL Zucker (wers süßer mag)
Außerdem: Eiswürfel, Schneebesen, drei Schüsseln: eine Metallschüssel oder ein Topf, die/der in zwei weitere Gefäße passt (Eiswasserbad und warmes Wasserbad)
Zuerst: Espresso oder Kaffee kochen, abwiegen und kalt werden lassen; Schokolade abwiegen und in kleine Stücke brechen.
Wasserbäder: In einen Topf heißes aber nicht kochendes Wasser geben (heißes Wasser aus dem Hahn genügt), in einen zweiten Topf Eiswürfel und kaltes Wasser geben.
Schmelzen: Den kalten Kaffee zusammen mit den Schokoladenstücken in die Metallschüssel geben und über dem heißen Wasserbad unter Rühren schmelzen.
Aufschlagen: Die Metallschüssel mit der geschmolzenen Schokolade auf das Eisbad setzen und mit dem Schneebesen so lange schlagen, bis die Masse dick und cremig wie halbgeschlagene Sahne ist. Das dauert ein paar Minuten.
Umfüllen: Mousse in Espressotassen füllen und in den Kühlschrank stellen (mindestens eine halbe Stunde, geht auch über Nacht).
Wow. Dass das auch so einfach geht wusste ich ja echt nicht. Da können sogar Veganer davon naschen (solange die Schokolade vegan ist, versteht sich). Super. Dank Dir fürs sharen.
Einfach und lecker. SO liebe ich das 🙂
Einfach ein leckeres Rezept!